Eichenprozessionsspinner breitet sich in der Grafschaft aus
Seit ungefähr zehn Jahren breitet er sich deutschlandweit aus, inzwischen ist er auch in der Grafschaft Bentheim angekommen: Der Eichenprozessionsspinner. Seine Raupe ist mit feinen Haaren übersät, die bei Menschen allergische Reaktionen hervorrufen können.
Dieser an sich völlig harmlose, kleine graue Schmetterling ist eigentlich nicht weiter besorgniserregend, wären da nicht seine Jugendstadien: schwarz-dunkelgraue, etwa drei Zentimeter lange Raupen, die mit langen, silbrigen Haaren und ihrer besonderen Fortbewegungsweise, nämlich in langen Ketten Raupe an Raupe, faszinieren. Diese bis zu zwei Zentimeter langen, innen hohlen Haare – eigentlich ein Schutz der Raupen gegen Fressfeinde – sind das eigentliche Problem: Sie enthalten ein Nesselgift, das bei Berührung allergische Reaktionen beim Menschen auslösen kann. Die Beschwerden können dabei von juckenden, wie verbrannt aussehenden Hautstellen bis hin zu Asthmaanfällen führen.
Die Härchen können auch leicht vom Wind verweht und eingeatmet werden. Die Raupen und die Kokons, in denen sie sich für die nächste Häutung zumeist am Baumstamm einspinnen, sollten also nicht berührt werden. Auch nach der Häutung bleiben die Haare in den Kokons zurück. Neben massiven Fraßschäden an den befallenen Bäumen – meistens Eichen – sorgen die Raupen des Eichenprozessionsspinners also für eine Gesundheitsgefährdung auch beim Menschen. Die Stadt Nordhorn bekämpft deshalb die nun auch im Stadtgebiet häufiger auftretenden Raupenkarawanen und Nester mit dem Einsatz von Insektiziden, die die Raupen abtöten.
In Nordhorn wandert der Befall momentan von Südosten her in das Stadtgebiet ein. Fundstellen sind bisher unter anderem in der Blanke, am Heseper Weg/Osttangente und am Ems-Vechte-Kanal, Wasserstraße. Das Vorkommen und die Anzahl der Individuen hält sich bisher allerdings noch in Grenzen.
Die Mitarbeiter des Fachbereichs Öffentliche Flächen nehmen seit Anfang der Woche verstärkte Baumkontrollen im Stadtgebiet vor und bekämpfen vorhandene Raupen und Kokons. Vorrangig unter Kontrolle sind hierbei Schulhöfe und Kindergärten sowie deren Umfeld.
Die Stadt Nordhorn rät ihren Bürgerinnen und Bürgern dringend, Raupen und Nester nicht zu berühren und dies auch unbedingt den Kindern deutlich zu machen. Grundstückseigentümern mit Eichenbeständen empfiehlt die Stadt eine Kontrolle auf Eichenprozessionsspinner und gegebenenfalls die Hinzuziehung eines Fachbetriebs aus der Schädlingsbekämpfung, da die Stadt Nordhorn auf privaten Flächen nicht tätig werden kann.
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